Wie wir unser Netzwerk aufgebaut haben

von Daniela Aust

Die Idee, Sternenkinder mit einem Geburtsgewicht < 500g zu bestatten und den Sternenkindereltern eine Trauerfeier anzubieten, stammt aus der Hospizarbeit. Sterbende betrauerten den oft lange zurückliegenden Tod eines Sternenkindes, weil zum Zeitpunkt der Tot- bzw. Fehlgeburt keine Möglichkeit dazu bestand.

Aus dieser Idee entstanden in Sachsen zwei Initiativen: das Projekt Schmetterlingskinder Leipzig und der Verein Sternenkinder Dresden e.V. Maria Ziegenfuss initiierte in Dresden einen Arbeitskreis, zu dem sie neben betroffenen Eltern alle einlud, die mit Sternenkindern und ihren Eltern zu tun haben: Hebammen, Ärzte, Schwestern, Bestatter, Vertreter von Selbsthilfegruppen, Psychologen, Trauerbegleiter, Friedhofsverwalter… Damit schuf sie die „Zentrale“ unseres Netzwerks, über die wir die interdisziplinäre Zusammenarbeit steuern, die Bestattungen vorbereiten, aber auch Weiterbildungen anbieten und miteinander Probleme diskutieren. Die Möglichkeit zum Austausch macht die vierteljährlichen Arbeitskreissitzungen für Betroffene und alle Berufsgruppen interessant und hält das Ehrenamt - auch 13 Jahre nach der Vereinsgründung - attraktiv.

Auch unsere überregionalen Kontakte pflegen wir über den Arbeitskreis. Ulrike Niess, eine der Initiatorinnen des Schmetterlingskinder-Projekts in Leipzig, hat über ihre Arbeit in unserem Arbeitskreis berichtet. Birgit Teubner, die Initiatorin der Sternenkinder Aue e.V., hat ein Jahr unseren Arbeitskreis besucht und mit diesen Erfahrungen ihren Verein in Aue gegründet.

In diesem Vortrag werden wir auf die wichtigsten Punkte beim Aufbau eines tragfähigen und langlebigen ehrenamtlichen Netzwerks eingehen, die eine flexible Reaktion auf sich ändernde Bedingungen und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess ermöglichen.