Im Vortrag werden die Ergebnisse des mehrjährigen Nationalen Forschungsprojekts vorgestellt, das zum Ziel hatte, die Bedürfnisse in der Begleitung von betroffenen Eltern und ihren Angehörigen umfassend und systematisch zu erheben. Im Fokus stehen Eltern, welche für ihr Kind eine Diagnose erhielten, die nicht mit dem Leben zu vereinbaren war und eine Entscheidung für oder gegen die Fortsetzung der Schwangerschaft forderte, sowie Eltern, deren Kind während der Schwangerschaft, unter der Geburt oder innerhalb der ersten Monate danach verstarb.
Die konkreten Fragestellungen, welche die Studie beantwortet lauten:
Welche Betreuung erhalten betroffene Eltern im Zeitraum der Diagnosestellung, des Verlustes und in der Trauerphase?
Welche Betreuung war aus Sicht der Eltern hilfreich und wo sehen sie «Best-Practice-Ansätze» innerhalb und ausserhalb der aktuellen medizinischen Versorgung?
Welche Lücken bestehen in der Betreuung aus Sicht von betroffenen Eltern?
Gestützt auf die Ergebnisse aus persönlichen Interviews mit Müttern in allen drei Sprachregionen der Schweiz wurde ein Modell guter Praxis entwickelt, das in regionalen interdisziplinären Workshops mit Müttern, Fachpersonen, Krankenversicherern und NGOs auf die praktische Umsetzung hin diskutiert und weiterentwickelt wurde.
Im Vortrag wird vorgestellt, wie Information, Begleitung und Betreuung betroffener Mütter und ihrer Familien so umgesetzt werden kann, dass alle betroffenen Mütter und Familien Zugang zu einer qualitativ guten, auf die individuellen Situationen angepassten, bezahlbaren Begleitung erhalten. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Kooperation von institutionellen und nicht-institutionellen Unterstützungssystemen und auf die Bedeutung bestehender und entstehender Netzwerke im Themenbereich gelegt.